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Die Show beginnt mit einer Taschenuhr, die gemächlich auf Mitternacht zusteuert. Alle, die keine Zeit haben, den Stream live mitzuerleben, haben noch bis zum 26. Mai die Chance, die Show online zu sehen. Eineinhalb Stunden gibt es CRADLE OF FILTH auf die Augen und Ohren. Die Songauswahl streift so ziemlich alle Schaffenswerke der Bandgeschichte. Der Schwerpunkt liegt aber auf dem Album „Midian“ aus dem Jahr 2000. CRADLE OF FILTH haben ihr Streamkonzert als eine Bühnenshow konzipiert, mit schönem Lichtambiente und passender Pyrotechnik. Gewürzt ist das Ganze mit Einspielern offizieller Videoclips, die parallel auf einer riesigen LED Wand mitlaufen und auch mal plastisch über den Stream gelegt werden. Das ergibt einen schönen Dimensionseffekt. 

Erster Song des Abends ist ‘Cthulhu Dawn’, der durch einen schönen Chorgesang eingeleitet wird. Die Band marschiert ein und das Spektakel beginnt. Mit Fackel und wehendem Umhang versprüht Dani Filth gekonnt pure  Magie. Eine gewisse Nervosität ist der Band dennoch anzumerken. Etwas mehr als ein Jahr Covid-Krise nagen auch an der Bühnenroutine. Im Line-up von CRADLE OF FILTH gibt es eine Neubesetzung. Den neuen weiblichen Posten am Keyboard besetzt Anabelle Iratni, die gemeinsam mit Dani Filth bereits bei Devilment spielte. Sie wird den Zuschauern später noch vorgestellt. Ihre wunderbare Stimme kommt gleich im Song ‘Blackest Magick In Practice’ zum Einsatz. Im Hintergrund laufen Szenen aus dem dazugehörigen Videoclip. Die Saiteninstrumente bedienen Daniel Firth am Bass, Richard Shaw und Marek 'Ashok' Šmerda an den Gitarren. Beeindruckend fällt Dani Filth’s Mikroständer auf, der ein feingliedriges schwarzes Skelett darstellt. Die herrlichen Gitarrensolis erzeugen Gänsehaut pur. Mit ‘Lilith Immaculate’ geht es heiß her. Flammen lodern vor der Bühne. Sänger Dani und Keyboarderin Anabell liefern sich ein Duett. Passend zur feurigen Bühnenshow präsentiert das Musikvideo offenherzige Frauen, Tod und Teufel. Die Stage wird dunkel, es ertönt das Intro zu einem der Klassiker von CRADLE OF FILTH - ‘Nymphetamine’. Von der Videoleinwand grüßt Liv Kristine im dazugehörigen Videoclip. Nach dem Song folgt ein kleines Break und Dani Filth richtet ein paar Willkommensgrüße an die Zuschauer daheim. Nun folgt eine härtere Nummer: ‘The Principle Of Evil Made Flesh’ von 1994, ein Song für die Herzen der älteren Fangemeinde. Die Briten legen heute wahrlich Spielfreude an den Tag. Auftakt für den nächsten Song ist ein Blümchen auf weiter Flur, - der Einstieg vom ‚Honey and Sulphur’ Videoclip der eine wahre Feuerwalze aus jonglierten Fackeln auf die Videowand zaubert. Mit ‚Hearthbreak & Seance’ vom Album „Cryptoriana – The Seductiveness of Decay“ gehts dann etwas gemächlicher weiter. Das zweite Break wird genutzt, um das neue Mitglied der Cradle-Family vorzustellen. Die neue Keyboarderin und weiblichen Stimme ist Anabelle Iratni. Als nächster Titel folgt ‚Mannequin’ vom „Damnation And Day“ Album 2003. Pure Raserei, schneidende Riffs und die unverwechselbar hohe Kreischstimme von Dani Filth zeichnen den Track aus. Im Set reiht sich eine weitere Perle ein. ‚Malice Through The Looking Glass’ aus dem Jahr 1996 gehört definitiv mit zu denen beliebtesten Songs von CRADLE OF FILTH. Die Liveatmosphäre bleibt im gesamten Set erhalten mit ordentlicher Aktion durch die Bandmitglieder. Zum Instrumental ‚Creatures that Kissed in Cold Mirrors’ flimmern feurige Symbole über den Bildschirm, ein Geisterhaus und immer wieder geheime Schriftzeichen, Wassertropfen, die rückwärts fließen und Nebel wabert über die Livebühne. Es folgt ‚Her Ghost In The Fog’, wozu es passenderweise auf der Bühne schneit. Auf der Videowand läuft der nächste Clip…. „Spiegel, Spieglein an der Wand“ und eingefleischte wissen, es ist Zeit für ‚The Twisted Nails Of Faith’. Überhaupt kommen heute Abend so einige Songs in einer überarbeiteten Version daher, so auch ‚The Twisted Nails Of Faith’. Im Zuschauerchat wird die neue Version abgefeiert. So langsam nähert sich die Livestreamingshow dem Ende zu und als vorletzte Nummer gibt es ‚Born In A Burial Gown’ von 2001 auf die Ohren. 

Der letzte Song des Abends steht an. Noch einmal wenden sich CRADLE OF FILTH an ihre Anhängerschaft und Danken fürs Zusehen und das alle „Stay save“ bleiben. Aber das Wichtigere ist das alle „stay filthy“ bleiben. Die Briten hauen mit ‚From The Cradle To Enslave’ richtig einen rein.

Die letzten Akkorde erklingen, Feuer tobt am Bühnenrand, ordentlich hohe Screams und Drums und dann ist das eineinhalb stündliche „Dracula Spectacula“ vorbei. Mit „Good Night“ verabschieden sich CRADLE OF FILTH in die Nacht. Wohlverdient. (Anja Frost)


Setlist
Intro - At The Gates of Midian 

‪Cthulhu Dawn 

‪Blackest Magick In Practice 

‪Lilith Immaculate 
Nymphetamine 

The Principle Of Evil Made Flesh
‪Honey and Sulphur 

‪Heartbreak & Seance 

‪Mannequin 

‪Malice through the looking glass 

‪Creatures that Kissed in Cold Mirrors

‪Her Ghost In The Fog 

‪Saffron's Curse 

‪The Twisted Nails Of Faith 

‪Born In A Burial Gown 

‪From The Cradle To Enslave

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