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Verbeugung vor einer Musiklegende

Erst „Girl You Know It's True“, dann „Bob Marley: One Love“ und nun BACK TO BLACK – 2024 ist zweifellos das Jahr der Musikbiografien. Der Film von „Fifty Shades Of Grey“-Regisseurin Sam Taylor-Johnson stellt das Leben der Ausnahmekünstlerin Amy Winehouse in den Mittelpunkt, das von unvergessenen Hits und zahlreichen Skandalen geprägt war, bis es am 23. Juli 2011 tragisch endete: Im Alter von nur 27 Jahren verstarb die Britin an den Folgen einer Alkoholvergiftung.

BACK TO BLACK erzählt von Winehouses kometenhaften Aufstieg und ihrer leidenschaftlichen, aber auch instabilen Beziehung zu Blake Fielder-Civil, mit dem sie kurzzeitig verheiratet war. Fielder-Civil verführte sie zu harten Drogen, inspirierte sie aber auch zu zahlreichen Songs – unter anderem zu dem mehrfach ausgezeichneten Album „Back To Black“, nachdem der Film benannt wurde. Wir erhalten tiefe Einblicke in ihren kreativen Prozess und ihre von rauchigen Jazz-Einflüssen geprägte Musik, aber vor allem auch in ihren ständigen Kampf gegen ihre inneren Dämonen, den sie letztlich verlieren wird.

Das Drehbuch von Matt Greenhalgh, der bereits Drehbücher zu erfolgreichen filmischen Biografien wie dem Joy-Division-Biopic „Control“ geschrieben hat, nimmt sich natürlich einige Freiheiten. Manches wurde dramatisiert, vereinfacht, und Winehouse-Fans wird das eine oder andere Mal auffallen, dass sich die Chronologie des Films nicht immer streng an die Realität hält. Das stört natürlich nicht wirklich, denn ein ganzes Leben lässt sich natürlich nicht ohne kleine Änderungen in gut 120 Minuten packen. Stattdessen legten die Macher Wert darauf, alle manchmal widersprüchlichen Facetten ihrer Persönlichkeit zu zeigen und ihre wichtigsten Beziehungen und Lebensstationen in den Mittelpunkt zu stellen.

Und das ist mehr als eindrucksvoll gelungen. Taylor-Johnson lässt wirklich nichts aus. Wir sehen, wie Amy mit ihrer Sucht kämpft und wie die Paparazzi ihren Abstieg ausnutzen. Eine erschütternde Szene in einem neonbeleuchteten Badezimmer zeigt die kalte, klinische Realität eines Moments tiefster Verzweiflung. Der Film ist hart, aber er dokumentiert die menschlichen Kosten des Ruhms und wie unerbittlich das Musikbusiness sein kann.

Dass dies so gut funktioniert, ist neben dem guten Drehbuch und der einfühlsamen Regie vor allem der erstklassigen Besetzung zu verdanken. Die bisher eher unbekannte Hauptdarstellerin Marisa Abela liefert eine phänomenale Leistung ab. Sie imitiert nicht nur Amys Sprechweise und Körperhaltung sehr originalgetreu, sondern fängt auch ihre Angeberei und ihre typische Bienenstockfrisur perfekt ein. Besonders beeindruckend ist ihre Fähigkeit, Amys Verletzlichkeit darzustellen. In einer herzzerreißenden Szene, in der Amy in einer Aufnahmekabine ihre Seele ausschüttet und ihre Stimme vor Emotionen bricht, glaubt man ihr jedes Wort und jeden Ton.

Abgerundet wird der Film durch einen großartigen Soundtrack: Neben den ikonischen Songs, vom frechen 'Rehab' bis zur schrillen Ballade 'Love Is A Losing Game', die allesamt von der Hauptdarstellerin gesungen werden, glänzt hier der Score von Nick Cave (!) und Warren Ellis.

BACK TO BLACK ist kein beschönigendes Biopic. Er zeigt schonungslos die Schattenseiten des Ruhms und lässt uns gleichzeitig die Größe und Schönheit von Amys musikalischem Erbe spüren. Es ist ein Film, der noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt und uns daran erinnert, wie kostbar und vergänglich das Leben und der Ruhm sein können.

Neben der normalen Heimkinoversion erscheint BACK TO BLACK übrigens auch als Special Edition, die neben 4K-UHD mit zahlreichen sehenswerten Extras aufwartet.

 

Florian Tritsch

 

Titel: BACK TO BLACK

Land/Jahr: GB/UK 2024

Label: Studiocanal

FSK & Laufzeit: ab 12, ca. 117 Min.

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