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IMPERIUM DEKADENZ & EISREGEN & ASCHENVATER & CHOPPED IN HALF & HEREZA & COCK PIT & PROFANATION & HEL'S THRONE & THEODICY & PANZERKREUZER & HORRIBLE CREATURES & CORROSIVE & PUBLIC GRAVE & DEPRESSION & FIIIIIX & GRABAK & ENDLESS DISTRUST & TURBO MOSES

Der Hügel ohne Gott ist ein kleiner Flecken im wilden Freistaat Sachsen, keine zehn Kilometer auf der Bundesstraße 156 Richtung Süden, und man erreicht Bautzen. Viele Wiesen und Felder, die kleine Spree gluckert vergnügt an Commerau bei Klix vorbei, ein paar Seen komplettieren das Bild vom perfekten Ort für Urlaub aufm Bauernhof. Ein Berg findet sich ein paar Kilometer weiter Richtung Westen, dort lässt es sich auf der Burgruine Caminau herumklettern. Aber wir kommen ja eh alle nur wegen gottloser Krawallmusik ...

VON DENEN, DIE DEN MOND ANHEULEN ...

Von Thüringen nach Sachsen ist es nicht weit, also können Eisregen fast von einem Heimspiel reden, wenn sie ihre metallische Marschmusik gewürzt mit bizarrem Humor auf das Publikum loslassen, wie man auf der noch aktuellen Scheibe „Grenzgänger“ nachhören kann. Noch mehr Heimspiel haben Aschenvater aus Görlitz, die sich dem guten alten Old School Death Metal mit heiserem Geröchel als passende Lautäußerung verschrieben haben. In eine ähnliche Kerbe hacken die Forchheimer Chopped In Half, die sich nach einem Obituary-Song benannt haben, bei der Umsetzung ihres Nostalgie-Death-Metal aber eher wie Unleashed klingen. Schlecht ist nun beides nicht.

Imperium Dekadenz hingegen fühlen sich dem atmosphärischen Black Metal zugehörig, haben erst letztes Jahr ihr siebtes Album „Into Sorrow Evermore“ veröffentlicht und gelten in diesem Genre als Urgesteine. Die Horrible Creatures kommen aus Tschechien und giften sich durch die Schnittmenge zwischen Groove Thrash, Death Metal und Punk, was live für einen ziemlichen Abriss garantieren sollte. Die Quedlinburger Cock Pit hingegen sind Ferkel und pimmelgrinden sich mit beachtlicher „Gesangs“-Leistung und einer Menge Spaß durch die Song-Eruptionen. Grindcore mit viel Death-Metal-Geschnorchel und den genreüblichen Blut-, Gehirn-, Massaker-Fantasien bieten Profanation aus Görlitz.

Die Gegend hat eine sehr aktive Musikszene, das zeigen auch Theodicy aus Weißwasser, die mit Thrash-Geklopfe und Death Metal einen coolen Sound fahren und sich an Industrie, Krieg und Zerstörung abarbeiten. Die Freunde der gottlosen Finsternis kommen bei den Leipziger Schwarzmetallern Grabak auf ihre Kosten, deren letztes Album „Scion“ schon ein wenig zurückliegt, es darf also gehofft werden, dass die Truppe ein paar neue Stücke mit zum GODLESS MOUNTAIN OPEN AIR nimmt – in einen Landstrich, der eine wirklich agile und vielseitige Untergrund-Musikszene zu bieten hat und auch für Fairness und Gastfreundschaft geschätzt wird.

DABEI SEIN UND NICHTS VERPASSEN!

Tickets gibt’s über die Homepage zu ordern. Den frühen Vogel hat schon die Katz geholt, das heißt: Ein Billett für's komplette Wochenende kostet 79,- Euro im Vorverkauf, die Tageskasse nimmt einen Zehner mehr. Tageskarten gibt es für 50,- Euro pro Tag, auch hier werden an der Tageskasse 10,- Euro mehr eingezogen. Die Regeln sind simpel und genial: Glasverbot, es gibt genügend Platz für alle, und um Politik schert man sich nicht, weil der Heavy Metal die Hauptsache ist. Es darf (wahrscheinlich) gegrillt werden, das heilige Zelt darf mit ans Blech oder eben andersrum. Auf dem Gelände finden sich verschiedenste Getränkestände und Fressbuden. Hier sollte von vegan bis Wurst für jeden was dabei sein. Außerdem werden Porzellantoiletten und Duschen versprochen. Wer mit Handicap kommt, dem wird auch ein Weg freigeschaufelt, um am Berg der Gottlosen jede Menge Spaß haben zu können. Man sieht sich in Sachsen!

Wedekind Gisbertson

gm-oa.com