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CARNATION & GRACELESS & UNDERTOW & HALIPHRON & ANDERWELT & GODSLAVE & DESERTED FEAR & MACABRE DEMISE & PEQUOD & DIABOLOS DUST & MEZZROW & ABYSS u.v.m.

 

Seit 2016 findet in Niederbayern ein kleines, aber sehr feines Metal-Festival statt. Was als Geburtstagsparty für zwei 40er begann, entwickelte sich über die Jahre stetig ein wenig weiter. Die letzten zwei Ausgaben des Festevil konnten bereits jeweils drei, vier größere Headliner auffahren und in jeder Hinsicht ein paar Schippen drauflegen. Die unvergleichlich-entspannte und ländliche Atmosphäre trägt zum besonderen Spirit der Veranstaltung bei. So ist der Campingplatz von grünen Hügeln, Kuhweiden und Farmland umgeben. Vor dem Eingang zur Konzerthalle befindet sich ein Biergarten, Kinderspielplatz (der nach einigen Drinks nicht nur von den Kids genutzt wird) und ein Ziegen-Streichelzoo.

 

VON FANS FÜR FANS

 

Die gesamte Crew des Festevils ist aus Spaß an der Sache dabei und trägt zur friedlichen, entspannten und sehr gemütlichen Stimmung zusätzlich bei. Der Ticketpreis ist mit 55,- Euro für zwei Tage inkl. kostenlosem Camping ebenfalls mehr als fair gesetzt. Das Gleiche gilt für die Preise des Waldgasthofs, Grillstands und den Getränken, die dort zu erschwinglichen Preisen per Abstreichkarten angeboten werden. Das Ehepaar Harald und Diana Sausenthaler lebt den Metal definitiv 24/7. Wir sprechen von echten Fans, die ständig auf Konzerten unterwegs sind und viele Bands entdecken. Dies spiegelt sich auch im Billing der Veranstaltung wider. Neben größeren Zugpferden in den letzten Jahren gibt man stets Underground-Bands aus Deutschland und Umgebung eine Chance. Das Festevil verhalf schon so mancher Formation zu mehr Aufmerksamkeit und Reichweite. Die Legacy-Crew entdeckte durch das Festevil in den letzten Jahren zum Beispiel die Death-Metaller Ontborg oder die Black-Doom-Deather Funeral Pile.

 

METAL HEART

 

Weitere Highlights, die in den letzten Jahren auftraten, sind Warpath, Contradiction, Bodyfarm, Antipeewee, Rotting Empire, Kryptos, Battlecreek, Decembre Noir, Endonomos, Groza, Caroozer und Final Breath. In diesem Jahr freut sich die Legacy-Delegation zum Beispiel besonders auf die deutschen Crowbar namens Undertow. Besser kann man düsteren, melodischen Groove/Doom Metal einfach nicht spielen. Ein weiteres Schmankerl sind die Post-Black-Metaller Anderwelt aus Oberösterreich. Echte Balsam-für-die-Seele-Düstermucke zum Eintauchen. Arschtritt-Death-Metal mit Hooks verpassen uns hingegen seit Jahren die Belgier Carnation, die es aktuell wissen wollen und voll auf dem Weg sind, größer zu werden. Einen technisch anspruchsvollen Death-Thrash-Hybrid mit Widerhaken kann man nicht recht viel besser gestalten, als dies die Bayern Pequod tun. Live stets ein echter Hingucker! 

Ebenfalls eine Bank für ausgerenkte Nackenwirbel und Pits sind live die Niederländer Graceless. Der Lokal-Matador Andreas Rieger sorgt mit seiner One-Man-Show Macabre Demise mit seinem Groove und dem Killer-Riff-Brutal-Death seit 2007 für heruntergeklappte Kinnladen. Ansonsten dürfte insbesondere für die etwas jüngere Headbanger-Generation allein schon die Nennung des Namens Deserted Fear für Aufmerksamkeit sorgen. Die Senkrechtstarter aus Thüringen erspielten sich in den letzten Jahren den Ruf als umtriebige Live-Macht. 

Wagt den Ausflug ins schöne Niederbayern, seid beeindruckt von einer ordentlichen Kuttendichte auf dem Festevil – und von Veranstaltern, die sich selbst nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn die Kühlung des heiligen Bieres ausfällt. So etwas wird kreativ und mit einem Grinsen locker gelöst, und weiter geht’s. Zuletzt noch eine „Warnung“: Longdrinks werden im Waldgasthof Hart gern recht stark gemischt ausgeschenkt!

 

Markus Wiesmüller

metal-festevil.de