Weites Land, Bergketten, endloser Himmel, ein abgeschiedenes Haus: In der überwältigend schönen isländischen Landschaft züchten Maria und Ingvar Schafe. Sie führen ein einfaches, der Natur verbundenes Leben. Bis eines Nachts etwas Seltsames in ihrem Stall passiert: Ein Schaf gebärt ein mysteriöses Wesen, das die beiden wie ein eigenes Kind aufziehen und dem sie den Namen Ada geben. Das mit inniger Freude begrüßte Familienglück wird jedoch schon bald auf die Probe gestellt – denn Mutter Natur steckt voller Überraschungen …

Sie nehmen das Kleine mit in ihr Haus und ziehen es wie ein eigenes Kind auf. Doch schon zu diesem Zeitpunkt ist dem Zuschauer vage bewusst, dass die Sache nicht gut gehen kann. Als Ingvars Bruder Pétur die Farm besucht und sich dort für eine unbestimmte Zeit niederlässt, beginnen die Dinge langsam aus dem Ruder zu laufen. Pétur ist ein notorischer Nichtsnutz, der im Leben immer wieder scheitert und zudem ein Auge auf Maria geworfen hat. Aber er freundet sich mit seiner Nichte, dem Schafsmädchen, an …

In seinem Langspieldebütfilm setzt der isländische Regisseur Valdimar Jóhannsson nicht auf Schockeffekte, sondern schlägt die subtileren und eher leisen Töne an. Das erweist sich als wesentlich effektiver, denn so lässt er sich Zeit, seine unheilvolle Geschichte zu erzählen und dem Grauen dabei immer mehr Raum zu geben. Eine der tragenden Rollen spielt dabei die Natur, die in ihrer rauen Schönheit eben nicht nur als Kulisse dient, sondern verdeutlicht, dass sie die menschliche Existenz zwar nicht bekämpft, diese ihr aber letztendlich machtlos gegenübersteht. Während der gesamten Laufzeit des Films gibt es nur wenige Einstellungen, in denen die Sonne scheint, stattdessen hängen tiefe Wolken am Himmel, herrscht Zwielicht oder steigt Nebel auf.

Zudem erzeugt Valdimar Jóhannsson vom ersten Moment an eine unheimliche Atmosphäre, die sich stetig steigert. Der Soundtrack ist superb komponiert und wird stimmig zur Untermalung der Handlung eingesetzt.

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