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Die Menge, die sich bereits versammelt hat, sieht zwar klein, aber vertraut aus; eben richtige Fans, die loyal zu ihren Lieblingsbands stehen. Ein genauerer Blick in die kleine Menge verrät, dass darüber hinaus viele weibliche Fans mit Kurzhaarschnitt anwesend sind. Ja, das muss an dieser Stelle erwähnt werden, weil es wirklich so verdammt prägnant war! Also was soll das Publikum an diesem Abend erwarten?

Pünktlich um 19 Uhr fangen A LIFE DIVIDED mit ihrer Show an, das Intro beginnt und die Menge schaut teils gebannt, teils sich noch unterhaltend auf die kleine Bühne, die so sehr publikumsnah ist. Erster Applaus ertönt, als nach und nach die Bandmitglieder auf die Bühne kommen. Als sie schließlich bereit sind zu spielen, kommt auch gleich der erste richtige Song, 'Lost'. Anschließend begrüßt Frontsänger Jürgen Plangger die Menge, die etwas mehr geworden ist, als sie am Anfang bei Betreten der Location war. 'Drive', 'Change' und 'Right Where I Belong' folgen. Jürgen Plangger möchte nun symbolisch mit der Menge anstoßen, beschwert sich aber kurzerhand darüber, dass er nur Wasser zur Verfügung hat. Ein Bier muss her! Dringend! Und es kommt zu ihm, sodass er mit dem Publikum anstoßen kann. Sichtlich zufrieden spielen sie weiter. Nun folgt ein Depeche-Mode-Cover, 'Walking In My Shoes', das ziemlich rockig mit elektronischen Einflüssen um die Ohren schallt. Kurz darauf Songs wie 'On The Edge', 'Apology', 'Own Mistake' und 'Burst'. An dieser Stelle erzählt Jürgen Plangger von der bereits lange währenden Bandfreundschaft zu LACRIMAS PROFUNDERE und dass es eine Ehre sei, mit ihnen gemeinsam auf Double-Headliner-Tour zu sein. Keine Vorband, sondern nur diese beiden Bands in voller Konzertlänge. Diese kurze Rede wird mit mehreren "Geiler Typ!"-Rufen beendet, dann spielen sie Songs wie 'Other Side' und 'Doesn't Count'. Dann passiert das Unglaubliche: Jürgen Plangger springt von der Bühne, nachdem er eine Melodie angesungen hat, und hält nun mehreren Fans das Mikrofon direkt unter die Nase. Zum Leidwesen eines Fans quietscht das Mikrofon unausgesteuerterweise. Aber zum Glück muss Jürgen schnell weiterziehen, damit noch andere Fans die Chance erhalten einmal gehört und besonderer Teil des Konzertes zu werden. Anschließend folgt das VNV-Nation-Cover von 'Perpetual'. Die Aussteuerung an diesem Abend ist nicht die beste, was wohl daran liegen mag, dass heute nicht die hauseigenen Mischer des headCRASHs, sondern die toureigenen Tontechniker am Werke sind. Und so kommt 'Perpetual' bei weitem nicht so energiegeladen und tiefgehend rüber wie von VNV Nation selbst. Die Version von A LIFE DIVIDED ist nicht schlecht, aber leider auch nicht sonderlich mitreißend. Punkten können sie dann wieder mit den Songs 'Inside Me', 'Words' und 'Space', das in einer Akustik-Version präsentiert wird. Das scheint für fast jede Band ein Muss zu sein, diese Akustik-Versionen. In diesem Fall ist sie sogar richtig gut und 'Heart On Fire' fängt zunächst akustisch an, wechselt aber dann gekonnt auf Normal-Version zurück.

Die letzten zwei Songs von A LIFE DIVIDED sind 'Last Dance' und 'Lay Me Down'. Danach verabschieden sie sich von der Bühne und überlassen selbige den folgenden LACRIMAS PROFUNDERE, die ebenfalls in voller Konzertlänge ihre Fans in Hamburg beehren wollen.

Nach einer kleinen Umbaupause und einem Standortwechsel mancher Fans im Raum geht es dann weiter: LACRIMAS PROFUNDERE! Der Gitarrist - Tony Berger - blieb auf der Bühne, denn er ist nicht nur bei A LIFE DIVIDED Gitarrist. Nein, er ist es auch bei LACRIMAS PROFUNDERE. An dieser Stelle schon einmal großer Respekt, dass Tony so lange und so souverän mit großem Elan die Bühne rockte. Aber nun zu LACRIMAS PROFUNDERE. Diese betreten die Bühne, das Publikum begrüßt klatschenderweise die Band und nach einem Intro (Awake) geht es gleich über zu 'Antiadore'. Roberto Vitacca – mit Hut bedeckt – verzaubert die überwiegend weibliche Menge mit seiner tiefen Stimme; nach einer kurzen Begrüßung seinerseits folgen Songs wie 'Occasion', 'Worship', 'Halo' und 'Velvet'. LACRIMAS PROFUNDERE – trotz weiterhin ungünstiger Aussteuerung – wissen, wie sie die dunkle Stimmung sowie Atmosphäre aufbauen, die wie ihr Markenzeichen sind. Immerhin könnte man sagen, dass sie selbständig ihr eigenes Genre, 'Rock 'n' Sad', geschaffen haben. 'Remembrance', 'Sigh' und 'Hope Is Here' folgen. Anschließend der übliche Song als Akustikversion, hier in Form von 'Black Moon'. Dabei werden seitens der Fans die Handys angemacht, die neumodischen Feuerzeuge bei solch ruhigeren Songs. 'Again', der nächste Song, ist dann wieder normal traurig-rockig. Danach wird 'Amber' angekündigt, nachdem die Menge – aufgeteilt in Frauen und Männer – ihre Schreikraft demonstrieren sollte. Hierbei wird auch überaus deutlich, dass im Publikum wesentlich mehr Frauen als Männer anwesend sind weshalb sie bei dieser Challange definitiv lauter sind. Dies stellt auch honorierend Frontsänger Roberto Vitacca fest. Danach folgen 'Mesca', 'Release', 'Pageant' und 'Dead to me'. 'Release' wird an dieser Stelle durch A-LIFE-DIVIDED-Sänger Jürgen Plangger unterstützt, sodass die Bands es ausnutzen können, dass sie gemeinsam touren und ihre kostbare Zeit mit keiner Vorband teilen müssen.

Die letzten drei Songs des Abends sind 'Dear', 'Pearl' und 'Abe'. Danach wird die kleine, aber doch das Konzert über sehr aktive, Menge in die Nacht entlassen. Es entsteht, nach Ankündigung, die Hoffnung, gemeinsam mit den beiden Bands noch etwas Zeit zu verbringen und zu feiern – bei einem guten Bier, versteht sich!

Also ist dieser doch grandiose Abend beendet, nachdem es die beiden Bands endlich geschafft haben, gemeinsam zu touren und auf den Bühnen zu stehen. Vielleicht ja bald mal wieder?!

Written by  Helen Gerhardt

Alle Fotos von www.konzertfotografie.hamburg, © Jan Termath 

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