
X-VIVO „Petrichor“
Genre: Post-Industrial/Nu Metal
An Abwechslungsreichtum mangelt es den zwölf Stücken des neuen Albums von X-VIVO definitiv nicht. Eher schon verhält es sich so, dass man sich angesichts der stilistischen Vielfalt zunächst orientieren muss. Die Berliner Band ist von Haus aus einem düster gestimmten Sound verschrieben, der mal fragil, mal wuchtig inszeniert wird. Zwischen elektronischen Beats und Flächen, heftigem Metal, akustischen Klavier-Klängen und melancholischen Zwischentönen bietet sich ein weites Feld. Richtung und Entwicklung sind auf „Petrichor“ dennoch gegeben. X-VIVO definieren zunächst den Rahmen, den sie musikalisch bespielen, und füllen ihn in der Folge mit kontraststarken, eindrücklichen Kompositionen ansprechend aus. Die sich verändernden Intensitäts- und Schweregrade sind die halbe Miete, denn die Hauptstädter präsentieren sich als findige Songwriter, die wissen, was für nachhaltig wirkende Eindrücke taugt. Die Integration der elektronischen Bestandteile erfolgt umsichtig und schlüssig, ohne Metal-Puristen zu verprellen. Die aufgebauten Atmosphären bereichern „Petrichor“ und bescheren dem Album zusätzliche Facetten. X-VIVO inszenieren sich als vielseitig interessierte Gruppe, die einen spannenden Crossover zwischen verschiedenen Düster- bzw. Heavy-Stilen zu erschaffen weiß. x-vivo.de. (AK)
10 Punkte